Zur Rezension habe ich mich für den neuen Thriller von Laura Wulff entschieden, der ein ziemlich heikles Thema behandelt.
Buchrezension* „Nr. 13“ von Laura Wulff
- Verlag: Mira Taschenbuch
- Seiten: 369 Seiten broschiert (Taschenbuch)
- Preis: 8,99 Euro/ 0.00 Kindle unlimited
- ISBN: 3862788705
- Genre: Thriller
Klappentext:„Er trug die Kutte eines Mönchs …“, so beschreibt die verwirrte alte Frau den Mörder, den sie in der gegenüberliegenden Wohneinrichtung für rehabilitierte Sexualstraftäter beobachtet haben will. Einzig mit dieser Aussage kann der Kölner Kriminalkommissar Daniel Zucker – nach einem Unfall, der ihn an den Rollstuhl fesselte, wieder frisch im Dienst – jedoch nicht anfangen zu Ermitteln, ohne einen Eklat zu verursachen. Als Zeichnerin zu dem Fall hinzugezogen, stößt seine Frau Marie auf Hinweise, die ihren Chef in Verbindung mit den Straftätern bringen. Währenddessen beschließt Maries Cousin Ben, um Daniel zu helfen und seine eigenen Dämonen zu besiegen, das Vertrauen der Bewohner zu gewinnen. Wird es ihm gelingen, etwas über den Mord zu erfahren, ohne sich selbst in Lebensgefahr zu bringen?
Meine Meinung: Das Buch war für mich von Anfang an sehr schwierig zu Lesen. Ich dachte, es handelte sich erst um einen offenen Vollzug einer Irrenanstalt. In der ein paar gefährliche Patienten hausen und innerhalb dieses Vollzugs mysteriöse Verbrechen geschehen. Vollkommen falsch, hier geht es um rehabilitierende Pädophile, die in einer Wohngemeinschaft zusammen leben. Diese können sonst nirgendwo unterkommen, da sie wegen ihrer Vergehen von der Gesellschaft geächtet werden. Meiner Meinung zurecht, denn das ist kein harmloses Delikt. Als Elternteil habe ich selbst schon Probleme mir Filme anzusehen, in denen Kinder unter den Opfern zählen. Beim Stichwort Pädophilie ist es eigentlich ganz aus mit diesem Thema. Damit will sich nicht unbedingt jeder beschäftigen, obwohl es das sollte.
Bei den ersten Zeilen des Buches wurde mir ganz schön anders. Die Autorin erzählt nämlich haarklein, was sich in der Gedankenwelt eines kleinen Jungen abspielt, der als Opfer eines Pädophilen auserkoren wurde. Ich fand das sehr brutal. Mir drehte sich dabei wirklich der Magen um und wäre es real würde ich den Verbrecher am liebsten erschlagen. Wie kann man so etwas einem Kind antun? Ein schwieriges Thema und sollte jedem nahe gehen und interessieren. Dahingehend sollten heutzutage die Gesetze dringend angepasst werden. Zu schärferen Strafen bzw. die Täter sollen bis an ihr Lebensende weggesperrt werden. Muss sowas allerdings unbedingt in einem Thriller aufgearbeitet werden? Meiner Meinung nach ja, auch wenn es den Hass gegen solche Sexualstraftäter schürt.
Allerdings, wie es während des Romans geschieht, kann es auch wirklich Unschuldige treffen. Besonders kleine Kinder kennen meist nicht den Unterschied, ob ihnen was böses angetan wurde oder nicht. Pädophilie sollte niemanden kaltlassen, es wird anscheinend von der Regierung als nicht so schlimm abgetan. Anders können die laschen Gesetze bzw. der unzureichenden Betreuung der Opfer nicht erklärt werden.
Immer ein sehr aktuelles Thema, indessen viele Behörden verwickelt sind. Die solche Verbrechen gar nicht richtig aufklären wollen bzw. auf Warnhinweise nicht reagiert haben. So wäre schlimmeres bestimmt verhindert worden. Vermittelt ein ungutes Gefühl.
Selbst wenn der Thriller mir persönlich zu brutal erscheint und mich schockiert, beschönigt Laura Wulff wirklich nichts. Das rüttelt vielleicht viele auf, endlich dieses Thema ernst zu nehmen. Dann würden solche lange Diskussionen wohl nicht entstehen, wann z.B. Kinderfotos pornografisch sind,…
Meine Wertung:
Ein gelungener Thriller zu einem ständig aktuellem Thema, aber nichts für Zartbesaitete.
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